Sind zerkratzte Handys künftig heilbar?

Gut, der Weg zur Reparatur zerkratzer Displays ist noch lang. Aber Smartphones sind Statussymbole und vielleicht ärgerst Du Dich auch über die Kratzer auf der Rückseite? Dem wird in ein paar Jahren einfach mit Licht abzuhelfen sein.

Muss ein stark beschädigter Alltagsgegenstand ausgewechselt werden, ist das zumeist umweltbelastend und teuer. Um dies in Zukunft zu vermeiden, arbeiten Forscher seit Jahren an der Entwicklung neuer Materialien, die Kratzer oder Risse reparieren können. Ein Team unter Leitung von Forschern der Humboldt-Universität zu Berlin hat nun erstmals Kunststoffbeschichtungen entwickelt, die mit Hilfe von Licht gezielt Beschädigungen heilen können. Die Ergebnisse ihrer Studie stellen sie in der Nature Communications vor.

Durch Licht-Bestrahlung kann sich die intelligente Kunststoffbeschichtung gezielt selbst reparieren.
Bild: Stefan Hecht

Besonders Kunststoffbeschichtungen sind aufgrund ihrer Reparatureigenschaften stark in den Fokus der Forschung gerückt: Sie können durch Hitzeeinfluss selbstständig Schäden gleichmäßig und komplett ausbessern. Beim Erkalten erhärtet der Kunststoff und wird wieder robust. Allerdings führt diese thermische Behandlung dazu, dass das Material schließlich unbrauchbar wird. Um dieses Problem zu umgehen, hat ein Forscherteam der Humboldt-Universität zu Berlin, der Friedrich-Schiller Universität in Jena, der Berliner Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung sowie des Helmholtz-Zentrums Geesthacht in Teltow eine intelligente Kunststoffbeschichtung entwickelt: Diese reduziert die Belastung auf den Bereich der Beschädigung, ohne das gesamte Material zu beanspruchen.

„Unser Ziel war es, die unversehrten Teile einer Beschichtung vor Alterung zu schützen“, sagt der leitende Wissenschaftler Stefan Hecht, Professor am Institut für Chemie und Integrative Research Institute for the Sciences (IRIS) Adlershof der HU. Deshalb entwickelte das Forscherteam ein Material, bei dem die thermische Selbstausbesserung nur an den Stellen stattfindet, die sie mit Licht einer bestimmten Farbe beleuchten. Licht einer anderen Wellenlänge kann diesen Vorgang rückgängig machen und das ursprüngliche Material erhalten – im intakten Zustand. „Durch diesen Stimulus haben wir eine Fernbedienung, welche die Ausbesserungsfähigkeit unseres Materials je nach Bedarf an- und ausschalten kann“, erklärt Hecht.

Diese Entwicklung ermöglicht zukunftsnah die Verwendung fernsteuerbarer Materialien in verschiedenen Alltagsprozessen und Produkten, wie etwa als Lacke in Anwendungen der prozessorientierten Nanofabrikation oder im 3D-Druck.

 

So nah als wäre man da – Endlich Telefonieren mit glasklarem Klang

Smartphones sind wahre Alleskönner. Eines ist jedoch nach wie vor recht dürftig: Die Sprachqualität beim Telefonieren. Ein neuer Codec soll dies ändern. Er hebt die Sprachqualität auf eine neue Stufe – die Worte des Telefonpartners klingen so natürlich, als würde er neben einem stehen. Denn es wird erstmals das komplette hörbare Frequenzspektrum übertragen.

Klar und natürlich statt dumpf und verzerrt

Der neue Standard Enhanced Voice Services, kurz EVS, an dessen Entwicklung Fraunhofer-Forschende maßgeblich beteiligt warensoll das künftig ändern: Vergleichbar etwa mit dem Schritt vom Röhrenfernseher zum Flachbildschirm. Statt dumpf und verzerrt hört man die Stimme des Telefonpartners so klar und natürlich wie im Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Angestoßen und entwickelt wurde der Codec vom internationalen Gremium für Mobilfunkstandardisierung 3rd Generation Partnership Project (3GPP). Daran war auch ein großes Team des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen maßgeblich beteiligt.

Der EVS Codec überträgt Sprache in glasklarer Qualität, damit hört sich ein Telefonat so an wie ein Gespräch im selben Raum. © Fraunhofer IIS

Die Anforderungen an einen solchen Standard sind hoch. »Die Grundvoraussetzung besteht zunächst einmal darin, Sprache in guter Qualität zu übertragen – und zwar bei niedrigen Datenraten, so dass die Übertragung wirtschaftlich bleibt«, sagt Markus Multrus, der die Software-Entwicklung für den Codec am Fraunhofer IIS koordiniert. Zudem sollte der Codec robust gegenüber Fehlern bei der Übertragung sein, damit das Gespräch bei schlechten Empfangsbedingungen nicht unterbrochen wird. Weiterhin sollte der Codec auch mit anderen Signalen gut auskommen – und etwa Musik in Warteschleifen in guter Klangqualität übertragen. Das ist jedoch alles andere als einfach, schließlich sind Sprach- und Audiocodierung zwei verschiedene Welten. Daher analysiert der Codec alle 20 Millisekunden, ob gerade Sprache oder Musik übertragen wird – und verwendet die jeweils passenden Algorithmen.

Übertragung des gesamten hörbaren Frequenzspektrums

Doch worin genau besteht nun der technische Unterschied zwischen den bisherigen Codecs und EVS? »Das menschliche Ohr nimmt Frequenzen bis ca. 20 Kilohertz wahr«, erläutert Guillaume Fuchs, der die wissenschaftliche Entwicklung von EVS am Fraunhofer IIS vorangetrieben hat. »Der bisherige Codec übermittelt allerdings nur Tonsignale in einem Frequenzbereich bis 3,4 Kilohertz – der Bereich zwischen 3,4 und 20 Kilohertz wird schlichtweg abgeschnitten. Daher klingt die Stimme dumpf. Der neue Codec überträgt je nach Bitrate Frequenzen bis 16 beziehungsweise bis 20 Kilohertz.« Kurzum: Der Codec umfasst das komplette hörbare Frequenzspektrum – bei Datenraten, die mit bisherigen Mobilfunkcodecs vergleichbar sind.

Kein Unterschied zur natürlichen Sprache

Bevor ein neuer Codec jedoch als Standard gesetzt werden kann, muss er zeigen, was er kann. In zahlreichen Hörtests wurde der Codec weltweit von mehreren Tausend Testpersonen bewertet. Das Ergebnis: Die Hörer beurteilten den neuen Standard signifikant besser als die bisherigen Verfahren. Mittlerweile ist der Codec in 3GPP standardisiert. »In Japan, Korea, den USA und Deutschland wird EVS bereits kommerziell eingesetzt«, freut sich Stefan Döhla, der das Fraunhofer IIS im Gremium vertritt. »Schätzungen zufolge sind bereits 50 bis 100 Millionen Geräte mit EVS ausgerüstet.«

Für die Entwicklung des Sprachcodecs EVS erhalten Dipl.-Ing. Markus Multrus, Dr. Guillaume Fuchs und Dipl.-Ing. Stefan Döhla den diesjährigen Joseph-von-Fraunhofer-Preis – stellvertretend für das Team, das aus über 50 Wissenschaftlern und Ingenieuren bestand. Die Jury begründet die Preisvergabe unter anderem mit »dem weltweiten Einsatz und den hohen zu erwartenden Lizenzeinnahmen«.

234 Apps … tracken Androiduser … im realen Leben.

Und vermutlich reicht diese Zahl noch gar nicht. Denn die Experten der Uni Braunschweig haben zwar 1,3 Millionen Apps untersucht. Aber es kommen täglich hunderte neue dazu. Ultraschall-Beacon nennen Experten sowas.

Was meint Tracken in diesem Fall?

Du gehst mit Deinem Android-Gerät, also zum Beispiel mit Deinem Samsung-Smartphone oder Samsung-Tablet, in ein … sagen wir Schuhgeschäft. Dort sind Geräte installiert, die Ultraschallsignale aussenden. Du hörst sie nicht. Dein Handy registriert sie aber.

Hast Du einer der Apps den Zugriff auf Dein Mikro erlaubt (oder nutzt die Apps es ungefragt), nimmt sie die Signale des Senders auf und schickt die Information nach Hause. Also nicht zu Dir natürlich, sondern zu Big Data.

Big Data weiß dann unter Umständen nicht nur, in welchem Laden Du stehst, sondern auch gleich noch, vor welchem Regal. Pumps oder Sneakers. Grünkohl oder Snickers. McBurger oder McCafe?

Wo Daten sind, entstehen Begehrlichkeiten.

Wenn Du Dich nach dem Shoppen nur über die passende Werbung wunderst, hast Du noch Glück gehabt.

Ein Großteil der Apps ist in ostasiatischen Staaten im Einsatz. Demokratiefaktor fraglicher als in Deutschland. Allerdings konnte der Einsatz auch in vier europäischen Staaten nachgewiesen werden. Über die Werbung hinaus: Junge Welt oder Junge Freiheit? Zu gegebener Zeit könnte das auch hier jemanden interessieren, von dem Du denkst, dass ihn das nichts angeht.

Die Braunschweiger Wissenschaftler haben die Liste dieser Apss nicht veröffentlicht. Lediglich Google wurde informiert. Und wie gesagt, der Trick wird vor allem in Ostasien genutzt. Aber ist es ziemlich wahrscheinlich, dass auch wir von Ultraschall Beacons betroffen sein werden. Vor 15 Monaten wurden bei einem ähnlichen Test erst 39 Apps gefunden. Soviel zum Thema Tendenz.

Durchgesickert soll der Einsatz von Ultraschall-Beacons z.B. bei McDonald’s und Krispy Kreme sein. Guten Appetit.

Details zur Technik gibt es hier: https://www.documentcloud.org/documents/3696480-Privacy-Threats-through-Ultrasonic-Side-Channels.html