Halten Akkus bald einen Tag Videostreaming durch?

Es nervt. Man sitzt in der Bahn, die WLan immer noch nur in ICEs bietet, will ein Video streamen und der Akku geht platt bevor der Film zu Ende ist. Zwar hängt die Powerbank am Handy aber jeder Ladeprozess belastet die Lebensdauer des Akkus.

Für uns bei refixo ist klar, dass abgelutschte Akkus zu den häufigsten Reparaturen zählen. Vielleicht ändert sich das bald, sogar auf schon bestehenden Geräten. Einfach mit einer App.

Energieeffizientes Streaming und verbesserte Videowiedergabe in mobilen Netzen sind Ziele des Forschungsprojekts der THM.
Foto: Armin Eikenberg/TH Mittelhessen

Bahnfahren für die Umwelt mal anders. Um „mobiles energieeffizientes Video-Streaming“ geht es bei einem Forschungsprojekt an der Technischen Hochschule Mittelhessen.

Wieviel Energie ein Smartphone beim Datenempfang in einem mobilen Netz verbraucht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die aktuelle Signalstärke, der Netzwerktyp und die verfügbare Bandbreite. Projektleiter Prof. Dr. Dominik Schultes will beispielhaft untersuchen, wie sich das Video-Streaming – bei dem Übertragung und Wiedergabe gleichzeitig erfolgen – während einer Zugfahrt optimieren lässt.

Dazu soll zunächst auf ausgewählten Bahnstrecken der Verlauf der zur Verfügung stehenden Bandbreite, des Netzwerktyps, der Signalstärke und des Energieverbrauchs bestimmt und daraus eine Vorhersagemodell für künftige Fahrten auf denselben Strecken abgeleitet werden. In einem zweiten Schritt möchte Schultes auf Basis des Modells ein Programm entwerfen, das Zeitpunkte empfiehlt, zu denen Datenpakete bei minimalem Energieverbrauch und hoher Übertragungsqualität heruntergeladen werden können. Mit einer App, die dieses Programm nutzt, will er schließlich die Energieeinsparung und die Verbesserung der Videowiedergabe unter realen Bedingungen nachweisen. Erste Experimente deuten darauf hin, dass bis zur Hälfte der für die Datenübertragung nötigen Energie eingespart werden könnte.

Schultes sieht sein Video-Streaming-Projekt „als konkretes Beispiel für energieeffiziente App-Entwicklung. Diesem Thema messen wir eine hohe Relevanz zu, da das Smartphone als ständiger Begleiter in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Es kann seiner Aufgabe aber nur dann gerecht werden, wenn es gelingt, Apps so energieeffizient zu entwickeln, dass der Akku auch bei intensiver Nutzung mindestens einen Arbeitstag lang durchhält.“

Das Land Hessen fördert das Vorhaben mit 35.000 Euro. Dabei kooperieren der Fachbereich Informationstechnik – Elektrotechnik – Mechatronik der Technischen Hochschule Mittelhessen mit dem Management- und IT-Berater Capgemini aus Offenbach und dem Karlsruher Institut für Technologie.

 

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